Berichte - Marathons, Ultras und Laufalltag

Sonntag, 26. September 2021

(Ultra)marathons laufen in Zeiten der Pandemie

Keine leichte Zeit war das, 2020 hat die Pandemie zugeschlagen, danach war erst einmal Schluß mit großen, offiziellen Läufen. Weitergelaufen bin ich dennoch, es gab 2020 immerhin 14 Ultras und Marathons, an denen ich teilgenommen habe. 

Besonderers Highlight: der Neckarlauf im September 2020 ( hier gibts Infos zu diesem Lauf. ) Ein Etappenlauf mit sieben Etappen von der Neckarquelle in Villingen-Schwenningen bis zur Einmündung in den Rhein in Mannheim. Für mich war es vielleicht die absolute Krönung meiner "Laufkarriere". 370 Kilometer innerhalb einer Woche zu laufen, das ist wahrlich kein kurzer Lauf. 

Ich bin natürlich auch viel gewalkt, gerade an Steigungen geht bei mir ja eh nix mit laufen, dafür bin ich einfach zu fett oder zu schwer oder habe schlechte Hebelverhältnisse oder einfach alles zusammen. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich war schon ganz schön stolz, dass ich das geschafft habe. 

Ansonsten gab es 2020 nur einen einzigen größeren Marathon, den Neckarufermarathon in Stuttgart. Was für ein Zufall, dass die einzigen beiden etwas größeren Läufe, bei denen ich 2020 mitgemacht habe, am Neckar entlanggeführt haben. 

Ansonsten waren es viele schöne kleine Läufe im Odenwald, bei denen ich dabei sein konnte. 

Und 2021 ging es so weiter, dass ich mal im Taunus, mal in Ostwestfalen oder ganz um die Ecke von Darmstadt, nämlich in Dietzenbach, Marathons laufen konnte. Dann hatte ich mir auch ein großes Highlight vorgenommen, nämlich den Mährischen Ultramarathon (Moravsky Ultramarathon) (hier der Link zu diesem Lauf) in Tschechien, der aus 7 Marathons besteht, die von verschiedenen Startorten aus immer nach Lomnice, einem schönen kleinen Ort in Mähren führen. Leider hat dann mein Knie gezickt, so dass ich nur drei von den geplanten sieben Marathons laufen konnte. 

Danach war die Luft erstmal total raus, ich hatte überhaupt keine Lust mehr zum Laufen. Und bin tatsächlich 6 Wochen nicht einen Schritt gelaufen. Ende August habe ich dann wieder zaghaft angefangen und bin heute - also am 26. September 2021 - zum ersten Mal wieder eine zweistellige Kilometerzahl gelaufen. 10 Kilometer. Es hat Freude gemacht, ich war sehr, sehr langsam - und habe mich richtig wohl gefühlt. Ist doch schön, oder?


Montag, 13. Januar 2020

Huch, 2019 ist schon vorbei!

Da ging das Jahr 2019 ja doch ganz schön schnell vorbei - und hier auf dem Blog ist seitdem wenig passiert. Ich habe nur meine Marathons in die Liste nachgetragen, war aber immer zu faul oder zu beschäftigt oder zu geknickt oder oder... um hier Berichte zu schreiben.

Dazu habe ich jetzt gerade auch keine Zeit, aber ein Mini-Jahresrückblick gibt es doch:
nach dem Dubai Marathon, der für mich ja richtig toll war und auch verhältnismäßig flott für meine ohnehin vorhandene Lahmarschigkeit, die jetzt noch durch Altsackigkeit verstärkt wird, kam im Februar mal wieder der Silbersee Marathon dran. Ausgerichtet vom LT Hemsbach, Laufen mit Bekannten, die genauso bescheuert sind wie ich.
Das Wetter war, glaube ich toll: Sonne und Frost. Das war klasse.

Und dann kam der Knaller: TransGrancanaria in - na wo wohl - auf Gran Canaria. Nur die Bambini-Strecke,d.h. Marathon. Nicht die Advanced Strecke mit 65 km oder die eigentliche TransGrancanaria Strecke mit 126 km oder sogar die Komplettumrundung mit IchWeissNichtGenauWieviel-Kilometern. So ein richtiger Trail. Mit Wegen, wo keine Wege sind. Wald, Geröll, noch mehr Geröll, Abstiege, Aufstiege und Ausblicken - ich war oft wie vom Donner gerührt, so schön war es. Auf den ersten Kilometern hab ich mich gleich mal fett hingelegt. Und teils bin ich aufm Popo runtergerutscht, weil es so steil und unwegsam war. Unterwegs gab es frisch zubereitete Paella und Bier (mit Alk!). Und am Ende, als wir schon im Stadtgebiet von Maspalomas war, wo wir gemütlich auf Strassen hätten laufen können - ja, nein, natürlich nicht! Da durften wir durch ein trockenes Flußbett laufen mit Steinquadern und fiesen Stolperfallen. Einfach mega! Und der Zieleinlauf war ein blau ausgelegter Zielkanal, der auf den letzten paar Metern etwas anstieg, so dass ich gefühlt habe, als wäre ich supergut und würde direkt aufs Zielpodest laufen. Ohne Worte und einfach faszinierend. 

Dann im März der Down Syndrom Lauf in Fürth, tolle Strecke im Südpark in Fürth, viele gut gelaunte Menschen, nach jeder Runde (die so knapp 2 km lang war, glaub ich) gab es einen Hallendurchlauf. Bombige Versorgung, angenehmes Laufwetter - toll.

Im April dann nach einer Dienstreise: der Marathon in Kreta, genauer gesagt in Chania. Wendepunkstrecke, etwas wellig und durch o.g. Lahmarschigkeit und Altsackigkeit kam ich zu dem Vergnügen, zeitweise auf für den Verkehr freigegebenen Straßen laufen zu dürfen. Wohlgemerkt, griechischer Verkehr...Hm, war nicht immer angenehm. Dabei konnte ich wieder aufholen und war dann wieder von den Autos befreit. Die Läufer*innen, die hinter mir waren (ja, die gab es tatsächlich!) mussten das die ganze Zeit auf der zweiten Hälfte erdulden. Naja, Sonst war es toll, der Blick auf der einen Seite auf das Meer, auf der anderen Seite die schneebedeckten Berge. Wunderschön.

Jetzt hab ich keine Zeit mehr. Da sind dann noch im Mai der Knastmarathon, im Juni der Eco Trail in Stockholm und den Rest hab ich grad vergessen. Vielleicht schreibe ich darüber ein anderes Mal noch ein bisschen.

Dienstag, 5. Februar 2019

Dubai Marathon, 25. Januar 2019



Das war mein erster außereuropäischer Marathon - sehr, sehr spannend. Und in den Vereinigten Arabischen Emiraten war ich auch zum ersten Mal. Eine Welt zwischen Postmoderne und Tradition, viele verschiedene Menschen aus allen möglichen Regionen der Welt - ich bin noch voller Eindrücke, das muss ich erst einmal verarbeiten.
Und der Marathon war klasse, eine an sich öde Strecke - eine Wendepunktstrecke, von der einige Teile zweimal zu durchlaufen waren, aber mir hat es sehr gut gefallen. Die Versorgung war top, immer war Wasser da, alle 2,5 Kilometer und es gab Obst. Und im Ziel eine fette Medaille :)


Donnerstag, 2. August 2018

6h-Lauf Schwindegg, 28. Juli 2018



Dieser 6h-Lauf ist für mich zeitlich sehr günstig gelegen und außerdem kann ich von Esslingen aus anreisen - das sind zwar auch 280 Kilometer, aber von und nach Darmstadt sind es über 400.

Gesagt - getan: angemeldet und als DUV-Mitglied auch noch 5 Euro gespart - und 35 Euro sind als Meldegeld völlig in Ordnung.

Die Anreise war anfangs durch einen Stau etwas erschwert, aber letztlich hat alles hingehauen und ich war nach gut 3 Stunden Fahrt um kurz nach neun Uhr in Schwindegg angekommen. Richtig schön bayerisch ist es hier, die Zwiebelturmkirchen und natürlich der Zungenschlag der Menschen hier. Dort habe ich Conny und Jörg getroffen, das war super!

Es war bereits schon richtig warm, die Temperaturen stiegen im Laufe des Lauftages noch auf deutlich über 30 Grad.
Die Startnummernausgabe verlief reibungslos (allerdings gab es nur Nummer auf normalem Papier, die eigentlichen Startnummern wohl nicht angeliefert worden waren - und meine Nummer hat genau eine Viertelstunde überlebt....)

Die Startnummernausgabe klappte reibungslos
 
Auf dem Gelände des SV Schwindegg war schon alles vorbereitet für das Sommerfest, das später am Tag mit verschiedenen Sportveranstaltungen, Angeboten für Kinder und dem Schlosslauf beginnen sollte.

Wir wurden dann vom Veranstalter ein paar hundert Meter auf die Strecke geführt, weil die Startlinie an anderer Stelle als der Zieldurchlauf war. Grund war einfach der, dass durch die  "krumme" erste Runde so erreicht würde, dass die 50 km-Marke genau beim Durchlaufen der 22. Runde erreicht würde. Der Start erfolgte um 10 Uhr, d.h. wir würden so richtig schön in die Hitze laufen, bis dann um 10 Uhr die Schlusssirene ertönen würde.

Sechs Stunden laufen bei der Hitze....? Crazy.... (Foto von Conny)

Das hat mich nun nicht gekümmert, so viele Kilometer würde ich eh nicht schaffen, zumal an einem so heißen Tag.
Die Runde von rund 2,3 km war sehr abwechslungsreich, mal entlang einer Strasse und eines Maisfeldes, dann kurz über einen Pfad durch ein kleines Wäldchen, dann schön schattig an Sportplätzen entlang, ehe es dann wieder auf einen Feldweg ging um dann über kleine Brückchen dann wieder auf das Festgelände zu kommen.

Trailiger Abschnitt der Schwindegger Strecke....


....und nach dem Brückchen ist gleich der Zieldurchlauf erreicht.
 Hier waren der Zieldurchlauf und direkt danach die sehr gut bestückte Verpflegungsstelle. Da gab es alles, was die schwitzende Läuferin begehrt: Wasser, Apfelschorle, Iso, Cola, kaltes alkoholfreies Bier, Kekse, Obst, Kartoffeln, Salz...alles vom Feinsten. Und liebevoll angeordnet und toll gemanagt von den Helferinnen. Dafür ein dickes Dankeschön!

Direkt im Anschluss gab es dann zwei Wannen mit Schwämmen, ohne die ich nicht über die Runden gekommen wäre. In jeder Runde habe ich mich reichlich gewässert und einen vollen Schwamm mitgenommen.

Die Hitze war knackig, aber mit dem Wässern und viel Trinken war es richtig gut zu laufen. Ich habe schon früh mit Gehpassagen angefangen und habe ich durchweg wohl gefühlt. So gegen 14 Uhr, also nach 4 Stunden Laufzeit, wurde es zusehends wolkiger, der Wind nahm deutlich zu und es tröpfelte ein wenig. Ich habe schon ein heftiges Gewitter befürchtet, aber es verzog sich wieder. Ich lief und ging konstant meine Runden, brauchte für jede nach anfangs rund 17 Minuten irgendwann dann 19 oder 20 Minuten. Am Ende hatte ich dann 19 Runden und ein paar Meter geschafft, was dann 43,03 km ergab.
Hier erwischt mich Jörg in einer meiner letzten Runden... Lachen geht noch gut, die Vorfreude aufs Kaltgetränk ist stark!
 Nach der Schlusssirene legten wir alle unsere Holzstäbe mit unseren Startnummern auf den Boden, ich stärkte mich nochmals ordentlich und duschte dann in der Grundschule - sehr luxuriös, warme Duschen und sehr schöne Umkleideräume. Danach trieb mich der Hunger ins Festzelt, da habe ich mir erstmal eine dicke Bratschinken-Semmel gegönnt mit einem Mezzomix. Die Siegerehrung war dann auch im Freien und zu meiner Freude habe ich auch einen kleine Trophäe in Form eines silbernen Laufschuhs und eine Flasche Sekt bekommen (als AK-Siegerin, Kunststück bei zwei Frauen in der AK).

Danach bin ich dann nach gut 4,5 Stunden Fahrt, erst über Land und durch Landshut hindurch (schöne Stadt!) und dann über die Autobahn wohlbehalten zu Hause angekommen.
Schön war's - und auch mal eine Gegend, die einen Urlaub wert wäre!

Montag, 4. Juni 2018

12. Knastmarathon Darmstadt-Eberstadt, 27. Mai 2018

Mal wieder im Knast in meiner alten Heimat Darmstadt-Eberstadt (auch Watzedorf oder Ewwerscht genannt).
Und wie so oft: brüllende Hitze im Knast, vor allem in der Nähe der Gefängnismauern. Aber das macht mal gleich gar nix, weil die Versorgung absolut top ist: jede Runde, d.h. alle 1,8 Kilometer gibt es Getränke, nach einer Weile auch Schokolade, Bananen, Äpfel und dazu noch 2 Duschen auf der Strecke. Dazu gibt es wieder ein personalisiertes Shirt mit Namen und Startnummern, dieses Jahr in schickem grau und einer sehr kreativen Gestaltung - toll!
Und natürlich der persönliche Service durch die Helfer, durchweg Inhaftierte, die mit Geduld und nicht nachlassender Freundlichkeit Becher anreichen und immer ein aufmunterndes Wort für einen übrig haben. Auch die Zuschauer, sowohl mitgereiste Freund/innen und Angehörige der LäuferInnen als auch Inhaftierte, die zu verschiedenen Zeiten an der Strecke auftauchen, feuern immer wieder und unermüdlich an. Ich kann recht gleichmässig laufen, werde dann langsamer und mache immer wieder kleine Gehabschnitte - und komme so für eine Verhältnisse sehr gut und in guter Verfassung ins Ziel. Dort wird mir die wieder schön gestaltete Medaille umgehängt und ich bekomme ein eiskaltes Malzbier und Cola - lecker! Es war mal wieder ein Erlebnis, der Knastmarathon - und hoffentlich auf ein Neues 2019!

Mittwoch, 30. Mai 2018

Prag Marathon, 6. Mai 2018


Endlich mal Prag Marathon, das erste Mal bin ich hier in Tschechien und das bei tollem Wetter. Allerdings gibt es einen fetten Wermutstropfen: ich  bin ohne die Schwester hier.
Zum Glück ist meine Gastgeberin nett und das Wetter toll. Und so erkunde ich Prag per pedes, vor, während und nach dem Marathon. Einfach nur toll!
Schon der Start in der Altstadt zu den Klängen von Smetanas "Die Moldau" aus seinem Werk "Mein Vaterland - Ma Vlast" ist unglaublich ergreifend.
Und dann die Strecke: oft über die Moldau gelaufen, oft haben wir sie im Blick - toll! Es ist warm, ich mache viele Gehpausen, aber das Finish ist toll und es sind immer noch viele ZuschauerInnen da. Hier muss ich nochmal hin!

Schönbuch Trophy, Marathon Trail, 29. April 2018

Es gibt Läufe, die sind einfach zu schwer für einen - also in diesem Falle für mich. Aber der Termin lag einfach so günstig und es war so nah von Esslingen aus - und den Schönbuch wollte ich immer schonmal kennenlernen. Und dann waren da noch die netten Laufbekannten - Grünschnabel, Keule, Birgit, Norbert und endlich auch mal wieder Kati!
Von Katis Blog geklaut - Kati sieht top aus, ich eher wie ein Flop
Die Strecke ist traumhaft schön, viele Trails, Berge, aber auch weite Ausblicke und klasse Verpflegung. Ich habe eigentlich immer die rote Laterne getragen, hatte die Besenläufer an meiner Seite bzw. hinter mir wissend - und bin als letzte auf dem Marktplatz in Herrenberg eingelaufen. Und habe es genossen!